19. Dezember

„Nun lassen Sie doch den Kopf nicht so hängen, Herr Eisbär“, sagte Herr Laumeier, und bot dem schluchzenden Eb erneut sein bereits vollkommen durchgeweichtes Taschentuch an. „So schlimm ist es doch gar nicht wenn man kein Weihnachtsgeschenk hat“, fuhr er fort, hielt dann kurz inne und überlegte. „Na gut, zugegeben, es ist doch verdammt peinlich. MEINE Freundin jedenfalls würde mir nicht verzeihen, wenn ich kein Geschenk für sie hätte...“ Der Pinguin bemerkte gar nicht, dass diese Anmerkung vielleicht nicht die feinfühligste war, und auch nicht, dass Eb wieder heulend den Kopf in den Schnee warf und herzzerreissend zu schluchzen begann. „Wissen Sie,“ fuhr der Polizeipinguin fort, „ich habe meiner Freundin dieses Jahr eine wunderschöne Eisstatue gekauft. Eine kleine Elfe, ein echtes Kunstwerk! Von einem Künstler, den ich letzte Woche beim zu schnellen Schlittenfahren auf dem Steilhang Richtung Eisbach erwischt habe! Der Kerl glaubte tatsächlich, er könnte mit fast 60 km/h... bwwwgggbbb“ Weiter kam der Pinguin nicht, weil Eberhard plötzlich aufgesprungen war und ihm den Schnabel zuhielt. „Wo wohnt dieser Künstler?“ fragte Eb ihn eindringlich und lies erst dann den Schnabel des armen Herrn Laumann wieder los. „Mein Gott, sie können einen aber auch erschrecken. Drüben, beim Zwillingsgipfel, unterhalb des Nordgrates. Seine Höhle liegt...“ Aber der davonstürmende Eb konnte ihn schon nicht mehr hören!

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