17. Dezember

„HEY! Lassen Sie das! Was machen Sie da?“ fistelte der Pinguin, als er von Eberhard gepackt wurde. „Lassen Sie mich sofort wieder runter, verdammt nochmal!“ Aber Eb dachte gar nicht daran. Stattdessen streckte er seine rechte Vorderpranke aus, und stellte den Pinguin mit der anderen Pranke unzeremoniell auf die Handfläche, sodass ihm der Pinguin direkt in die Augen schauen musste. Leicht wankend stand der kleine beschirmmützte Kerl da, und wußte nicht so recht, was er sagen sollte. „Was... was soll denn das? Das ist gegen die Dienstvorschrift! Ich werde bei meiner Dienststelle...“ „Scheiß auf die Vorschriften! Dies ist ein Notfall“ grollte Eb ihn an, und funkelte dabei so böse mit den Augen, daß der Polizeipinguin prompt verstummte. „Du wirst mir jetzt zuhören,“ fuhr Eb fort, „und tun, was ich sage. Ich muß dringend ins Einkaufszentrum, und Du wirst mich da hinbringen!“ „Ins Einkaufszentrum? Sind sie verrückt? Alle Zufahrtsstraßen sind völlig verstopft! Da komme wir niemals durch. Und außerdem...“ Ein lautes Knurren des Eisbärs ließ den Pinguin verstummen. „Jaja, schon gut. Wir können's ja versuchen. Wie ist Ihr Plan?“ Und Eb erzählte es ihm.
Es muß ein sehr merkwürdiger Anblick gewesen sein: ein gehetzt aussehender Eisbär bahnte sich einen Weg durch die ihm entgegenströmende Tiermenge, einen Pinguin mit Schirmmütze in der Hand, der widerum laut, schrill und anhaltend in seine Trillerpfeife blies. Vermutlich waren die meisten Tiere allein vom diesem Anblick schon dermaßen erschrocken, dass sie freiwillig Platz machten. In jedem Fall kamen Eb und der Pinguin, der sich Eb später als „Herr Laumeier“ vorstellte, gut voran, und erreichten bald das Einkaufszentrum.

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